Biomechanik von Atlas und Atlasringmuskulatur

Biomechanisch betrachtet ist der Atlaswirbelkörper (Abb. A2) ein in 3 Raumebenen frei beweglicher Gleitring im Funktionsverband der Kopfgelenkeinheit. Da die Überlappung der korrespondierenden Gelenkflächenanteile von der Neutral-Null-Methode in allen Richtungen eine abnehmende ist, spricht dieser Fakt gegen eine funktionelle Stützfunktion. Unter diesem Aspekt bleibt der angehängte Muskelring der Atlasregion als das tragende Stützelement übrig. Betrachtet man hier die Aufhängung des Atlaswirbelkörpers im muskulären Fachwerkverband, stellt sich dieser selbst als ein funktioneller Stützpfeiler der Querkräfte zwischen den antagonistisch arbeitenden Muskeleinheiten der rechten und linken Körperhälfte dar (Abb. A1). 

ATLASTHERAPIE: TBS-IMPULS (Temporary- Brain- Split = Bioreset)

Hauptaufgabe des Atlasringes ist es, sowohl die Gleitführung zwischen Schädelbasis und Dens als auch das Auffangen der Querkräfte in horizontaler Ebene zu übernehmen. Das heißt: Um den Kopf zu tragen, werden Stützlast, Stoßdämpfung, Scherkräfte und Beweglichkeit in der Atlasregion nur muskulär bewältigt und gesteuert! Die eigentliche Stützfunktion unseres etwa 4,5–5 kg schweren Kopfes übernimmt die Muskulatur, die den Atlas umgibt. Auf dieser Muskulatur, vergleichbar einer Tensegrity-Fachwerkkonstruktion, lastet in vertikaler Position eine gleichmäßig verteilte Zugbelastung. 

Berlin Juni 2004

Anmerkung :

Die erste wissenschaftliche Veröffentlichung dieser neuen Erkenntnis der Biomechanik und Biologischen Kybernetik in der Atlasregion ist nachzulesen in dem orthopädischen Fachjournal OUP unter dem Titel: 

Die Bedeutung des Atlas aus der Sicht der Angewandten Humankybernetik sowie seiner biomechanischen Belastung
und Funktionsweise 
                                                                            H. Koerner1, C.-H. Siemsen2 

Deutscher Ärzte-Verlag | OUP | 2012; 1 (11)

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